Brüchige Fingernägel und was dagegen hilft

Brüchige Fingernägel und was dagegen hilft

Dass mal ein Fingernagel einreißt, ist jedem schon einmal passiert, aber brüchige Fingernägel sind ein Problem, was jeden Fünften in Deutschland betrifft. Oft sind die Nägel nicht nur brüchig, sie wachsen auch nicht mehr richtig nach. Dies kann eine völlig harmlose Ursache haben, andererseits jedoch ein Hinweis auf ein gesundheitliches Problem sein. Frauen sind von brüchigen, rissigen Fingernägeln deutlich öfter betroffen als Männer. Besonders oft tritt das Problem ab dem 35. Lebensjahr auf. Dies hängt zugleich mit dem natürlichen Alterungsprozess zusammen, denn mit zunehmendem Alter werden die Fingernägel spröde und weisen Längsrillen auf.

Normalerweise lässt sich das Problem schnell beheben, beispielsweise, wenn bei der Hausarbeit Handschuhe getragen werden. Der häufige Kontakt mit Wasser sorgt ebenfalls dafür, dass die Nägel schnell brüchig werden, möglich ist sogar ein Mangel Mineralstoffen oder Vitaminen.

Mögliche Ursache für brüchige Nägel

Fingernägel bestehen aus Keratin, einem harten und widerstandsfähigem Material. Keratin kann sich jedoch nur bilden, wenn der Körper regelmäßig bestimmte Nährstoffe bekommt. Ist dies nicht der Fall, dann werden die Fingernägel weich und brechen schneller ab. Ärzte unterscheiden zwei unterschiedliche Arten, wie die Fingernägel brechen können. Brechen sie lamellenartig und quer zum Nagelbett, dann ist von Onychoschisis die Rede. Handelt es sich hingegen um Onychorrhexis, dann brechen die Nägel in der Länge zum Nagelbett.

Die täglichen Belastungen, denen die Fingernägel ausgesetzt sind, tragen hauptsächlich dazu bei, dass sie schnell abbrechen. Geschirrspülen und das zu lange Tragen von Arbeitshandschuhen macht die Nägel mürbe. Frauen, die Nagellack häufig auf- und wieder abtragen, dürfen sich nicht wundern, wenn ihre Nägel schneller brechen. Wer sich oft die Hände wäscht, weicht die Nägel auf und macht sie anfällig für Risse. Fallen alle diese Faktoren weg, dann erholen sich die Nägel meistens schnell wieder.

Welche gesundheitlichen Ursachen sind möglich?

Brüchige Nägel können ebenfalls gesundheitliche Gründe haben. Vielfach sind es Hauterkrankungen wie die Knötchen- oder die Schuppenflechte, die die Nägel in Mitleidenschaft ziehen. Ein gestörter Hormonhaushalt ist genauso eine mögliche Ursache, weshalb oft Frauen in den Wechseljahren von brüchigen Fingernägeln betroffen sind. Eine wichtige Rolle spielt hierbei aber die Ernährung. Wenn dem Körper bestimmte Vitamine und Mineralstoffe fehlen, macht sich so etwas an den Fingernägeln bemerkbar. In den letzten Jahren ist verstärkt ein weiteres Problem dazugekommen, und zwar die künstlichen Fingernägel. Die Inhaltsstoffe dieser Kunstnägel können die natürliche Hornschicht beschädigen, was die Fingernägel auf Dauer brüchig werden lässt.

Eine weitere Ursache kann Kälte sein. Im Winter, wenn es draußen knackig kalt ist, verlangsamt sich das Wachstum der Nägel. Wer ständig zwischen der Kälte draußen und der trockenen Heizungsluft in den Räumen wechselt, muss damit rechnen, dass die Nägel schnell brüchig werden.

Können Pflegeprodukte helfen?

Der Kontakt mit Wasser und Chemikalien, wie sie in den meisten Putzmitteln zu finden sind, trocknen die Nägel aus und machen sie brüchig. Um die Nägel gesund zu erhalten, ist es wichtig, dass sie regelmäßig gepflegt und eingecremt werden. Es müssen keine teuren Handpflegeprodukte sein, die viel versprechen, aber leider meistens wenig halten. Ideal für die Pflege der Fingernägel sind Oliven- und Mandelöl. Wann immer es möglich ist, sollten die Hände damit eingecremt werden. Für viele Frauen ist die Pflege ihrer Fingernägel so eine Art Wellness-Ritual, dem sie sich mindestens einmal in der Woche widmen. Wer Probleme mit brüchigen Fingernägeln hat, sollte die Nägel nicht schneiden oder abknipsen, sondern sie feilen.

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Das Schneiden mit der Nagelschere oder das Abknipsen macht die Nägel noch brüchiger und sorgt dafür, dass sie einreißen. Wer sehr dünne Nägel hat, sollte eine Sandblatt-Feile verwenden, sie besonders schonend ist. Gefeilt wird generell zur Mitte hin und die Feile sollte dabei immer gerade gehalten werden. Wichtig ist es zudem, nicht zu tief unter den Nagel zu feilen.

Natürliche Nagellackentferner und Ölbäder

Wie bereits erwähnt, können verschiedene Chemikalien die Fingernägel brüchig werden lassen. Zu den Produkten mit chemischem Inhalt gehören viele Nagellackentferner, die Aceton enthalten, sie trocknen die Nagelplatte und die empfindliche Nagelhaut aus. Wer zu brüchigen Nägeln neigt, sollte deshalb einen Nagellackentferner benutzen, der natürliche Inhaltsstoffe enthält und die Nägel schont. Neben dem regelmäßigen Eincremen der Hände ist es wichtig, speziell den Nägeln etwas Gutes zu gönnen, beispielsweise ein pflegendes Ölbad. Werden die Nägel öfter in ein Bad mit Mandelöl, Arganöl oder Olivenöl getaucht, dann brechen und reißen sie nicht mehr so schnell. Einfach einige Tropfen Öl in lauwarmes Wasser geben und die Fingerspitzen für mindestens fünf Minuten darin „baden“. Anschließend die Nägel nur trocken tupfen und nicht rubbeln.

Kann Tee das Problem lösen?

Als Problemlöser bei brüchigen Nägeln wird auch immer wieder Tee genannt. Gemeint sind damit vor allem zwei Teesorten: der Schachtelhalmtee und der Brennnesseltee. Beide Teesorten enthalten Kieselerde, die das gesunde Wachstum der Nägel unterstützt. Alle, die oft mit brüchigen Nägeln zu kämpfen haben, sind gut beraten, jeden Tag eine Tasse Brennnesseltee oder Schachtelhalmtee zu trinken. Wer nicht so gerne Tee trinkt, kann seinen Nägeln noch auf andere Art und Weise helfen, und zwar durch essenzielle Fettsäuren.

Dabei handelt es sich um sehr gesunde ungesättigte Fettsäuren, wie sie beispielsweise im Leinsamen und im Leinöl zu finden sind. Wer Leinsamen in seinen Naturjoghurt rührt, schützt nicht nur die Fingernägel, sondern hilft dazu noch der Verdauung.

So wichtig ist eine gesunde Ernährung

Eine gesunde und vor allen Dingen stets ausgewogene Ernährung ist enorm wichtig, nicht nur für den Körper, sondern auch für die Fingernägel. Die verschiedenen Vitamine, die Mineralstoffe und die gesunden Fettsäuren sorgen dafür, dass nicht nur die Fingernägel geschützt werden. Bei einseitigen Diäten kann es nämlich schnell einen Mangel geben, der sich dann durch Risse in den Fingernägeln bemerkbar macht. Unter Problemen mit den Nägeln leiden nicht selten auch diejenigen, die sich vegan ernähren. Hier ist es in den meisten Fällen das Vitamin B12, was fehlt und durch entsprechende Nahrungsergänzungsmittel dem Körper zugeführt werden muss.

Stimmt die Ernährung und die Nägel reißen trotzdem immer wieder ein, dann ist es eine gute Idee, beim Arzt ein Blutbild machen zu lassen. Dabei wird besonders auf die Werte beim Kalzium, beim Magnesium und bei den Vitaminen B und D geachtet. Wird bei diesen Werten ein Mangel festgestellt, dann könnte dies die Ursache für brüchige Nägel sein.

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