Die Ananas – eine exotische Superfrucht
Jeder weiß wahrscheinlich, wie eine Ananas aussieht und wer schon einmal einen „Toast Hawaii“ gegessen hat, kennt auch den Geschmack der Frucht. Dass die Ananas eine in vieler Hinsicht sehr gesunde Frucht ist, wissen jedoch nur wenige. Sie zählt zu den beliebtesten Früchten aus den Tropen, aber nur, wenn es um Nachspeisen oder exotische Rezepte geht. Wer die Ananas pur ist, stärkt nicht nur seine körpereigene Abwehr, sondern versorgt seinen Organismus zudem mit einer Menge wertvoller Vitamine.
Eine vielseitige Frucht
Sie ist das Topping auf der Pizza, sie schmeckt in der Bowle oder als Smoothie und gibt herzhaften Gerichten das gewisse Extra: die Ananas. Die Frucht gehört zur weitverzweigten Familie der Bromeliengewächse und ist deshalb immergrün. Die Ananas wächst krautig mit der für sie so typischen Blattrosette. Die Unterart „Ananas comosus“, die sich in Europa großer Beliebtheit erfreut, ist eine Besonderheit. Viele Bromeliengewächse sind sogenannte „Aufsitzer“, das heißt, sie wachsen auf anderen Pflanzen oder sogar auf Bäumen, diese Unterart der Ananas wächst jedoch am Boden.
Die Blätter haben in der Mitte einen Stamm und an dessen Ende bildet sich die Frucht aus. Der Kopf der Pflanze besteht aus einer Blätterkrone, die sehr widerstandsfähig ist. Diese Krone und die einzigartige Schale haben der Ananas den Beinamen „Königin der Früchte“ eingebracht. Bis zu drei Jahren kann es übrigens dauern, bis die Königin reif für die Ernte ist.
Woher stammt die Ananas?
Vermutlich liegen die Ursprünge der Ananas in den tropischen und subtropischen Regionen von Südamerika. Die indigenen Völker dieser Gebiete haben die Frucht schon vor mehr als 1000 Jahren angebaut, sie roh gegessen oder zu Wein verarbeitet. Im 15. Jahrhundert kam Columbus nach Südamerika und bekam als Willkommensgeschenk eine Ananas. Angeblich war der Entdecker vom süßen Geschmack der Frucht begeistert und nahm sie mit nach Europa. Die Südamerikaner nannten die Frucht „naná“, was so viel wie köstliche Frucht bedeutet. In Portugal, wo die Tropenfrucht zuerst ankam, wurde der ursprüngliche Name um die Artikel „A“ und „S“ ergänzt. Gemeint war damit eigentlich die Mehrzahl, aber so kam die Ananas zu ihrem Namen.
Als Tropenfrucht war sie anfänglich ein sehr teures Luxusgut. Da sie in Europa damals nicht wuchs, musste sie importiert werden. Viele der Früchte wurden aber auf der langen Überfahrt schlecht, und so brachte man die Samen der Ananas auch nach Afrika. Dort wuchs die Frucht ebenso, zugleich war der Weg nicht mehr so weit und die Ananas wurde für (fast) jeden erschwinglich. Heute wächst die Frucht auf den Philippinen, in Ghana, in Indien und auch in Thailand, und zwar das ganze Jahr über.
Was macht die Ananas so gesund?
Eine Ananas hat, was die Gesundheit angeht, zahlreiche Vorteile:
- Sie ist ein hervorragender Lieferant für Magnesium, ein Mineralstoff, der neben Kopfschmerzen noch Muskelkrämpfe und Müdigkeit vermeiden kann.
- Die Ananas fördert die Aufnahme von Eiweiß, da sie das Enzym Bromelain enthält. Dieses Enzym ist für die Verdauung von Proteinen sehr wichtig, denn die Eiweißmoleküle aus der Nahrung werden extrahiert. So ist es für den Körper leichter, das Eiweiß aufzunehmen und zu verarbeiten. Profitieren kann davon nicht nur die Verdauung, sondern auch der Aufbau der Muskeln.
- Der Wirkstoff Bromelain hilft jedoch nicht nur beim Muskelaufbau, er kann zudem Entzündungen im Körper effektiv hemmen. Wird die Ananas als pflanzliche Arznei eingesetzt, dann hilft sie dabei, dass Schwellungen schneller abklingen, was insbesondere bei Sportverletzungen sehr wichtig ist.
- Die tropische Frucht wirkt sich positiv auf die Stimmung aus, da die Ananas den natürlichen Aromastoff Vanillin enthält. Dies sorgt nicht nur für einen köstlichen Geschmack, auch das als Glückshormon bekannte Serotonin wird angeregt. In der Folge baut der Körper Stress ab und die gute Laune steigt an.
Hilft die Ananas beim Abnehmen?
Ähnlich wie andere Obstsorten, ist auch die Ananas reich an Wasser und hat einen Fettgehalt von gerade einmal 0,1 Prozent. Wer 100 Gramm der exotischen Frucht isst, hat nur 56 Kalorien zu sich genommen. Dies macht die Ananas eigentlich zu einem guten Hilfsmittel, wenn es ums Abnehmen geht. Wäre da nicht der Fruchtzucker und die Kohlenhydrate als Dickmacher: In der Ananas sind zwölf Gramm Kohlenhydrate enthalten, elf Gramm davon sind reiner Fruchtzucker. Diese Fruchtzuckerbombe gelangt sehr schnell in die Blutbahn und der Blutzuckerspiegel schießt rasant nach oben. Anschließend folgt das bekannte Hungergefühl bis hin zu den gefürchteten Heißhungerattacken. Wer langfristig abnehmen will, sollte der Ananas also besser aus dem Weg gehen.
Die Frucht richtig aufbewahren
Die Ananas ist die warme Sonne des Südens gewohnt und sollte daher nicht in einer kühlen Umgebung wie einem Kühlschrank aufbewahrt werden. Wird die Frucht nicht geschält, dann liegt das Temperaturminimum bei sechs Grad. Am wohlsten fühlt sich die tropische Frucht bei Zimmertemperatur, etwa in einer Obstschale. Hier ist sie zwei bis drei Tage lang haltbar. Anders als andere exotische Früchte, wie Bananen, reifen Ananas nach der Ernte nicht nach. Sie kommen also schon im reifen Zustand im Geschäft an.
Wer die Frucht länger haltbar machen möchte, kann sie an ihrer Blattkrone im Keller lagern. Dort bleibt sie bei einer konstanten Temperatur zwischen zehn und zwölf Grad für eine Woche frisch. Wird sie jedoch angeschnitten, muss sie schnell gegessen werden.
Die Ananas richtig schneiden
Eine Ananas richtig zu schneiden, ist keine Kunst, verlangt aber trotzdem Erfahrung beim Umgang mit einem scharfen Messer. Mit diesem Messer werden zunächst der Stiel- sowie der Blütenansatz abgeschnitten, anschließend wird die Frucht hochkant aufgestellt. Jetzt die harte Schale immer von oben nach unten mit dem Messer vorsichtig entfernen. Danach wird das Fruchtfleisch geviertelt und der harte, ungenießbare Strunk herausgeschnitten. Die Ananas muss nun nur noch in Stücke oder Portionen geschnitten und gegessen werden. Klein geschnitten hält sich das Fruchtfleisch im Kühlschrank bis zu zwei Tage.
Frisch oder aus der Dose?
Wer sich die Arbeit mit einer frischen Ananas ersparen will, kann die tropische Frucht auch in der Dose kaufen. Alle, die mit der Ananas abnehmen wollen, sollten davon aber nicht zu viel essen, denn die Scheiben oder Stücke in der Dose wurden zusätzlich gesüßt. Auf 100 Gramm Dosenananas kommen rund 20 Gramm Zucker, der sich auf der Waage aber sehr schnell bemerkbar macht. In diesem Fall sind frische Früchte auf jeden Fall die bessere Wahl.
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