Die Eigenheiten von Katzen und wie ihre Besitzer sie erkennen können

Die Eigenheiten von Katzen und wie ihre Besitzer sie erkennen können

Katzen sind höchst eigenwillige Tiere, sagen nicht nur Katzenliebhaber, sondern auch Tierforscher. Sie haben sich eingehend mit den Eigenheiten von Katzen beschäftigt und dazu eine interessante Studie verfasst. Geht es nach der Studie, dann haben Katzen sieben sehr unterschiedliche Charaktere, die ihre Persönlichkeit ausmachen. Mit Katzen zusammenzuleben, ist nicht ganz so einfach. Da liegen sie völlig entspannt auf dem Kratzbaum oder auf dem Sofa, und im nächsten Augenblick wie verrückt mauzend hin- und herrennen. Sie können stundenlang bewegungslos aus dem Fenster schauen, sich hingebungsvoll der Pflege ihrer Pfoten widmen und manchmal ganz schön nervig sein.

Katzen stellen ein Paradoxon dar, denn sie vereinen sehr lässig die Ruhe mit dem völligen Chaos. Die Eigenheiten von Katzen zu verstehen, schien fast unmöglich, bis sich die Tierforscher der Universität in der finnischen Hauptstadt Helsinki näher mit dem Phänomen Katze beschäftigt haben.

Warum die Eigenheiten von Katzen immer noch ein Geheimnis sind

Katzen gehören weltweit zu den beliebtesten Haustieren, trotzdem weiß selbst die Forschung sehr wenig über die Vierbeiner mit den Samtpfoten. Im Unterschied zum Hund ist die Katze fast so etwas wie ein unbekanntes Wesen. Ihr Verhalten gilt als komplex und nicht selten als problematisch. Die Wissenschaftler in Finnland wollten mehr über die Eigenheiten von Katzen wissen und verschickten daher Fragebögen mit 138 Fragen an Katzenhalter, die Auskunft über ihre Stubentiger geben sollten. Am Ende hatten die Forscher Daten von 4300 Katzen mit 26 verschiedenen Rassen. Beim Auswerten der Daten stellten die Tierforscher fest, dass die Eigenheiten von Katzen, welche die Persönlichkeit individuell beeinflussen, an sieben Merkmalen zu erkennen sind.

Unterschiede, was den Charakter und das Verhalten angeht, gibt es sogar zwischen den einzelnen Katzenrassen. So sind beispielsweise Katzen der Rasse „Russisch Blau“ besonders ängstlich, Abessinierkatzen hingegen kennen anscheinend das Wort Angst überhaupt nicht. Sehr aktiv sind Bengalkatzen, während Perser und exotische Kurzhaarkatzen deutlich passiver sind. Eitel sind Siamkatzen und auch Balinesenkatzen putzen sich sehr ausgiebig.

Eine ausführliche Studie

Die Eigenheiten von Katzen haben auch immer etwas mit ihrem Alter und ihrem Geschlecht zu tun. In der Vergangenheit gab es bereits andere Studien, die sich mit den Eigenheiten von Katzen wie Ängstlichkeit, Verspieltheit oder Aggressivität beschäftigt haben. Was die Studie der Universität Helsinki aber von anderen Studien unterscheidet, ist, dass die Daten zuverlässiger sind, weil die Forscher die Katzenhalter gebeten haben, den Fragebogen nach sieben Monaten noch einmal auszufüllen. Die macht die finnische Studie umfangreicher und zugleich bedeutender gegenüber den Studien aus der Vergangenheit.

Wie Katzen sich in bestimmten Situationen verhalten, haben die Forscher in sieben spezifische Verhaltensmuster aufgeteilt:

  1. Verspieltheit und Aktivitäten
  2. Aggressivität gegenüber Menschen
  3. Ängstlichkeit
  4. Umgang mit anderen Katzen
  5. Der Umgang mit Menschen
  6. Übermäßiges Putzen
  7. Stubenreinheit

Katzen und ihr Fressen – ein ganz besonderes Thema

Katzenhalter lieben ihre Tiere über alles und versorgen sie natürlich nur mit frischem und hochwertigem Futter. Ist die Katze etwa dankbar, dass sie so verwöhnt wird? Nein, und die Studie zeigt, warum sich Katzen selbst in dieser Hinsicht von anderen Tieren unterscheiden. Ein Sprichwort sagt: Füttert der Mensch einen Hund, dann denkt der Hund: „Der Mensch muss Gott sein.“ Füttert ein Mensch aber eine Katze, dann denkt die Katze: „ICH muss Gott sein!“ Diese Weisheit spielt natürlich auf die charakterlichen Unterschiede zwischen Hund und Katze an, aber sie enthält trotzdem einen Funken Wahrheit. Im Unterschied zu einem Hund wird eine Hauskatze niemals Anstrengungen unternehmen, um an ihr Fressen zu kommen. Tierpsychologen nennen das Verhalten von Hunden und anderen Tieren „Contrafreeloading“.

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Katzen sind, was die Nahrungsaufnahme angeht, anders gepolt, denn sie sind sogenannte „Freeloader“, was nichts anderes als Schmarotzer bedeutet. Andere Tiere müssen sich anstrengen, um an Nahrung zu kommen, Katzen warten, bis sich eine günstige Gelegenheit bietet und ergreifen sie.

Ein interessantes Experiment

Wissenschaftler aus Kalifornien haben mit 17 Hauskatzen ein kleines Experiment gemacht. Jede der Katzen bekam ein mit Katzenfutter gefülltes Puzzle-Spielzeug und dazu einen Teller mit Trockenfutter zur Auswahl. Das Trockenfutter war im Puzzle für die Tiere gut sichtbar. Sie kamen an diese Leckerbissen jedoch nur heran, falls sie mit dem Gerät spielen. Katzenbesitzer ahnen wahrscheinlich schon, wie das Experiment ausgegangen ist: Alle 17 Katzen aßen mehr Katzenfutter vom Teller als aus dem Spielzeug. Acht der Katzen haben das Puzzle völlig ignoriert. Alle Katzen hatten bereits Erfahrung mit interaktivem Spielzeug, aber sie gehen eben stets den bequemen Weg, auch beim Futter.

Da stellt sich natürlich die Frage: Gehört Faulheit zu den Eigenheiten von Katzen? Pure Faulheit schließen die Wissenschaftler aus. Alle „Teilnehmer“ waren mit Sensoren ausgestattet, um ihre Aktivität messen zu können. Das Ergebnis war erstaunlich, denn selbst die aktiven Katzen nahmen lieber das Trockenfutter, als zuerst zu spielen, um danach an das leckere Futter zu kommen. Hauskatzen haben eine sichere Nahrungsquelle, sie müssen keine Beute mehr jagen. Dies führt vielleicht dazu, dass sie ihre Energie lieber konservieren. Im Vergleich zu anderen Haustieren wie Hunden, ist diese Hypothese allerdings nicht mehr sonderlich plausibel.

Katzenminze – eine Droge für Stubentiger

Wer seiner Katze eine Freude machen will, schenkt ihr Katzenminze, denn dieses Kraut hat es den Samtpfoten angetan. Bekommen sie den Duft in die Nase, sind Katzen schlagartig wie berauscht. Sie reiben ihren Körper an der Minze, wälzen sich darin herum und reagieren völlig euphorisch. Warum Katzen so auf das Kraut abfahren, war lange Zeit unbekannt. Forscher aus Japan haben jetzt herausgefunden, was Katzenminze mit den Stubentigern anstellt. Wenn Katzen die Minze nur riechen, steigt ihr Endorphinspiegel im Blut deutlich an. Die Minze wirkt tatsächlich wie eine Droge, auf die nicht nur Hauskatzen, sondern auch Leoparden, europäische Luchse und sogar Jaguare wild sind.

Zu den Eigenheiten von Katzen gehört aber auch, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Sie lieben die Katzenminze tatsächlich über alles und sind gerne mal eine Zeit lang high und wenn sie sich in der Minze wälzen, hat dies zugleich einen praktischen und nützlichen Grund: Katzenminze ist ein hervorragendes Mittel, um Mücken abzuwehren. Wenn die Stubentiger sich in der Minze wälzen, werden sie praktisch immun gegen die schmerzhaften und vor allem juckenden Stiche der fliegenden Plagegeister. Jetzt wird geforscht, ob sich aus Katzenminze nicht ein wirksames Anti-Mücken-Mittel herstellen lässt.

Bild: @ depositphotos.com / fotoluminate