Long Bob – ein Haarschnitt und viele Frisuren
Es gibt Frisuren, die entwickeln sich im Laufe der Zeit zu echten Klassikern, wie etwa der Pferdeschwanz. Zöpfe sind auch immer mal wieder modern, aber der Bob ist eine Frisur, die, wie je nachdem, wie sie geschnitten wird, jeder Frau gut zu Gesicht steht. Jede Frau hat wahrscheinlich schon einmal einen klassischen Bob getragen, genauso wie eine Jeans. Viele entscheiden sich noch einmal für diese Frisur, wenn die Haare wieder gewachsen sind. Das Schöne an einem Bob ist, dass es ihn in unendlichen vielen Varianten gibt: kurz und lang, glatt und lockig.
Dazu kommt, dass sich ein Bob einfach und schnell frisieren lässt. Stundenlanges Stehen vor dem Spiegel und das Hantieren mit Föhn und Bürste ist hier nicht notwendig. Richtig geschnitten, reichen ein Föhn, vielleicht noch ein Glätteisen sowie die passenden Pflegeprodukte aus und die Frisur sitzt.
Die Geschichte einer Frisur
Eigentlich ist der Bob eine Frisur für kurze Haare, aber in der heutigen Zeit sind auch Long Bob Frisuren wieder im Trend. In den 1920er Jahren kreiert, gehörte der Bob lange Zeit zu den beliebtesten Frisuren weltweit. Für die Frauen wurde der Bob zu einer Art Befreiung von den buchstäblich alten Zöpfen, die endlich abgeschnitten wurden. In den Kriegsjahren spielte der Bob keine so große Rolle mehr. Erst in den 1960er Jahren entdeckte der Friseur Vidal Sassoon den Bob wieder neu.
Die Geschichte des Bobs ist aber sehr viel älter. Wer sich Bilder von Wandreliefs aus dem alten Ägypten anschaut, wird mit Erstaunen feststellen, dass sich die Damen und die Männer schon damals einen Long Boy stylen ließen. In den 1920er Jahren hieß der Bob noch Bubikopf und die moderne Frau trug den sogenannten Garçon-Schnitt. Garçon leitet sich von Junge ab und die Haare wurden hierbei so kurz geschnitten, dass sie eben bis an die Ohrläppchen reichten.
Besonders beliebt war der Long Bob mit Pony, der der Frisur ein freches Aussehen gab. In den 1960er Jahren wurde der klassische Bob dann Pagenschnitt genannt, da die Frisur sehr stark an die mittelalterlichen Frisuren der Pagen erinnerte, die am englischen Hof beschäftigt waren. Der wohl bekannteste Pagenkopfträger war Prinz Eisenherz.
Der Long Bob Haarschnitt und seine berühmten Trägerinnen
„Shake it, Baby!“ – dieser Ausruf von Vidal Sassoon zeigt bis heute, wie einfach sich der Bob frisieren lässt. Die Haare einfach nur zu schütteln, reicht schon aus, um sie wieder in die gewünschte Form zu bringen. Wenn die Haare richtig geschnitten sind, ist nur etwas Haarspray erforderlich und schon sitzen die Haare wieder. Dies hat wahrscheinlich auch die berühmten Trägerinnen dieser Frisur fasziniert, die keine Lust mehr hatten, sich umständlich die Haare zu machen. Coco Chanel liebte ihren Bob, der so perfekt zum „kleinen Schwarzen“ und zur „Pillbox“ passte. Die „Pillendose“, ein Hut, den Jackie Kennedy gerne trug, brachte den Bob besonders gut zur Geltung.
Was wäre die französische Sängerin Mireille Mathieu ohne ihren pechschwarzen Bob? Die unvergessene Diana, Prinzessin von Wales, sah mit dieser Frisur sehr gut aus. Anne Wintour, die legendäre Chefredakteurin der amerikanischen „Vogue“, trägt den gleichen Long Bob Schnitt seit Jahren und er ist so etwas wie ihr Markenzeichen geworden. Taylor Swift und Angelina Jolie, Katie Holmes und Katy Perry – sie alle lieben ihren Bob und die vielen Möglichkeiten, ihn zu frisieren.
Der Long Bob gestuft – ein echter Klassiker
Viele Frauen haben große Probleme, den Übergang zwischen kurzen und langen Haaren zu überstehen. Viele wissen nicht, wie sie die nicht mehr kurzen, aber zugleich noch nicht langen Haare stylen sollen, und geben entnervt auf. Sie lassen sich die Haare wieder abschneiden. Dabei ist es so einfach, und zwar mit einem Long Bob Schnitt, der gestuft wird. So können die Haare gleichmäßig nachwachsen, sie lassen sich einfach waschen, föhnen und anschließend nach Bedarf stylen. So etwas nimmt wenig Zeit in Anspruch und die Frisur sitzt immer perfekt.
Wird der Long Bob stufig geschnitten, dann hat aber noch einen weiteren Vorteil: Er lässt jede Frau jünger, cooler und frischer aussehen. Ein weiterer Punkt, der für diese Übergangsfrisur spricht, ist folgender: Sie macht optisch schlanker und das nicht nur im Gesicht. Zudem lässt er sich immer wieder neu frisieren, mal mit lässigen Beach Waves, mal sleek und danach wieder mit großen Locken. So fällt es nicht mehr so schwer, sich die Haare wachsen zu lassen.
Wem steht der kurze Bob am besten?
Den Bob gibt es in vielen Längen. Er reicht bis zu den Ohren oder bis in den Nacken, selbst wenn die Haare bis auf die Schultern fallen, ist es immer noch ein typischer Bob. Damen, die ein eher rundes Gesicht haben, sind gut beraten, den Pony halbmondförmig zu schneiden. Bei einer länglichen Form des Gesichts ist ein gerade geschnittener Pony die bessere Wahl. Hat der Bob eine A-Linie, dann wird der Nacken angestuft, was speziell für Frauen geeignet ist, die in Bezug auf ihre Frisur sehr mutig sind. Die sehr kurze Nackenpartie gibt der ganzen Frisur mehr Volumen, was für Frauen, die dünnes oder feines Haar haben, von großem Vorteil ist. Für eckige Gesichter eignet sich der kurze Bob mit einem schrägen Pony, denn die Asymmetrie, die auf diese Weise entsteht, lässt das Gesicht weicher und runder erscheinen.
Long Bob Locken sind im Trend
Normalerweise ist der Bob eine Frisur für glatte Haare, aber wenn es nach dem Trend für die kalte Jahreszeit geht, dann darf der Long Bob Wellen und sogar Locken haben. Damen, die natürliche Locken haben, möchten nicht jeden Tag mit dem Glätteisen vor dem Spiegel stehen und ihre Locken mühsam glätten. Lange Zeit war der Long Bob glatt, heute sind allerdings auch Locken erlaubt. Sie machen den Bob noch voluminöser und erlauben viele schicke Frisuren.
Wer es sich einfach machen möchte, dreht die Haare am Abend nach dem Waschen auf weiche Lockenwickler und kann sich am Morgen über eine wahre Lockenpracht freuen. Etwas zeitaufwendiger ist es, die Haare mit dem Lockenstab in Form zu bringen oder am Abend kleine Zöpfe zu flechten, die morgens wunderschöne Wellen ergeben.
Der Bob in zwei Farben
Alle, die beim Thema Haarfarbe mehr Lebhaftigkeit suchen, müssen nicht unbedingt auf Strähnchen zurückgreifen. Hell und dunkel sorgen ebenfalls für einen schönen Kontrast und lockern die Frisur effektvoll auf. Mit dem Long Bob Balayage gibt es eine Haarfärbetechnik, die natürlich wirkt und jeder Frau schmeichelt. Mit dieser Technik, bei der der Long Bob braun auf den Long Bob blond trifft, werden die Haare Strähne für Strähne mit einem Pinsel eingefärbt. Das Ganze ist zwar zeitaufwendig, aber die Mühe lohnt sich, denn die beiden Farben harmonieren wunderbar miteinander. Bei längerem Haar wirkt der Kontrast natürlich stärker als bei kurzen Haaren, ideal ist der Bob bei den Haaren, die gerade bis zur Schulter reichen.
Natürlich lassen sich noch andere Farben ohne Probleme miteinander kombinieren. Ein schönes Kastanienrot oder Brünett passen gut zu einem hellen Blond oder zu einem etwas dunklerem Aschblond. Die Konzentration der einzelnen Farben oder genauer gesagt des Anteils an Wasserstoff, können dabei immer wieder individuell angepasst werden. So schmeicheln die Farben und die Haarlänge jeder Gesichtsform und jedem Hautton.
Eine Frisur selbst für Problemhaar
Nicht jede Frau ist von Natur aus mit dickem, kräftigem Haar ausgestattet, viele Frauen haben eher dünnes und feines Haar. Dies macht es schwierig, die richtige Frisur zu finden. Sind die Haare zu kurz, lassen sie sich schlecht stylen und sehen irgendwann ungepflegt aus. Sind die Haare hingegen zu lang, wirken sie schnell strähnig, was ebenfalls nicht sonderlich gut aussieht. Sieht das Haar leblos und platt aus, dann kann ein Long Bob dünnes Haar wieder in Form bringen. Diese Frisur verleiht dem Haar wieder mehr Schwung und viel Volumen. Wer möchte, kann nach dem Waschen die Haare über eine große Rundbürste trocken föhnen und der Frisur damit noch mehr Fülle geben.
Eine andere Idee, wie ein Long Bob feines Haar richtig in Szene setzt, ist der sogenannte Baby Pony. Er ist perfekt für feines Haar, denn dieser Pony sorgt optisch für mehr Deckhaar. Zudem lenkt er den Blick auf das Gesicht und nicht mehr auf die zu feinen und dünnen Haare. Beach Waves sind ebenfalls eine gute Wahl, um das Haarproblem in den Griff zu bekommen. Eine leichte Dauerwelle (obwohl wenn sie bei vielen Friseuren immer noch verpönt ist) oder ein Lockenstab helfen dabei, die Haare fülliger aussehen zu lassen.
Zerzaust und doch gut frisiert
Der Bob setzt immer wieder neue Akzente, was beispielsweise der Long Bob Layered einmal mehr deutlich macht. Hierbei handelt es sich um einen stufig geschnittenen Bob, der für einen lockeren und coolen Flair sorgt. Diese Form des Bobs ist nur leicht gewellt, was mit dem richtigen Styling die Haare zerzaust aussehen lässt. Durch den Stufenschnitt wirkt die Frisur frech, als ob gerade ein Windstoß alles bewegt hat. Diese Frisur unterscheidet sich von anderen Bob Varianten, dass es hier keinen Pony gibt. Der Long Bob Seitenscheitel kann hier ein Thema sein, aber ebenso der Mittelscheitel. Erlaubt ist, was gefällt!
Ein Mittelscheitel ist für diesen Bob eine sehr gute Lösung, da sich mit diesem Scheitel viele schicke Frisuren zaubern lassen. So können an beiden Seiten kleine Zöpfe geflochten werden, die anschließend am Hinterkopf mit einer großen Spange zusammengehalten werden. Ebenfalls ein tolles Styling ist es, zwei etwas größere Strähnen zu beiden Seiten am Hinterkopf zu einem lockeren und lässigen Knoten aufzustecken. Bräute können Blumen in diesen Knoten stecken und bekommen auf diese Weise eine echte Frisur im Boho-Style für den schönsten Tag des Lebens.
Selbst schneiden und Geld sparen
Sind die Haare vielleicht zu lang geworden und einfach nur noch lästig, dann heißt es: Selbst ist die Frau und den Long Bob selber schneiden. So etwas erfordert jedoch etwas Geduld, eine ruhige Hand und die passende Anleitung. Zunächst werden die Haare am besten mit der Sprühflasche befeuchtet und danach mit Klammern in sieben Bereiche eingeteilt. Diese Bereiche sind rechte und linke Seite, der rechte und der linke Oberkopf, der linke und der rechte Nacken sowie die restlichen Haare, die ringsherum herabhängen. Abgeschnitten werden zuerst die Haare, die nach unten hängen, begonnen wird dabei mit der Vorderseite. Um die richtige Haarlänge zu finden, kann es hilfreich sein, ein Lineal zu benutzen.
Anschließend die Klammer aus den einzelnen Bereichen entfernen und die Haare zwischen zwei Fingern haltend, vorsichtig abschneiden. Zum Schluss den Nackenbereich schneiden. Die Sektionen sollten idealerweise nicht breiter als 2,5 Zentimeter sein. Wenn die Haare aus der Rück- und auf der Vorderseite eine unterschiedliche Länge haben sollen, ist es wichtig, sehr genau zu messen und entsprechend zu schneiden. Zum Schluss die Haare föhnen, um zu sehen, ob sie gleichmäßig geschnitten wurden. Besonders gut sieht es aus, wenn die Spitzen mit einem Glätteisen gerade gezogen und nach innen gedreht werden.
Wie sehen die Trendhaarschnitte für den Winter aus?
Der Sommer geht und die neuen Frisurentrends für den Winter sind schon da. Wie sieht der Long Bob 2021 aus? Im Herbst und Winter wird der Bob wieder mit einen Pony getragen, der je nach Haarstruktur und Gesichtsform entweder gerade oder fransig sein darf. Sind die Haare außerdem noch leicht gestuft, dann nennt sich das Ganze French Cut, was zugleich ein Hinweis darauf ist, wo der Trend seinen Ursprung hat. Der Mittelscheitel spielt ebenfalls wieder eine wichtige Rolle und sieht zu schulterlangen Haaren besonders gut aus. Ganz lässig mit einer extravaganten Haarspange an nur einer Seite wird die Frisur garantiert zu einem echten Hingucker.
Asymmetrisch ist ein weiterer Trend und auch Haarbänder, die die Stirn freigeben, peppen den Bob in der kalten Jahreszeit optimal auf. Wer sehr kurze Haare mag, sollte den Ultrashort Bob versuchen. Diese Frisur ist für den Winter perfekt, da sie an kalten Tagen unter einer mollig warmen Mütze versteckt werden kann. Wird die Mütze abgenommen, die Haare einfach nur schütteln und die Frisur sitzt wieder.
Was ist nicht mehr angesagt?
Nicht mehr im Trend ist der sogenannte Angled Bob, ein schräg geschnittener Bob, der vorne kurz und hinten lang ist. Trendsetter für diese etwas eigenwillige Frisur war Victoria Beckham in den 2000er Jahren. In die Top Ten der Frisuren rund um den Bob hat es der Round Bob ebenfalls nicht geschafft. Dieser Long Bob Haarschnitt erinnert selbst heute noch an den legendären Prinz Eisenherz und ist total OUT.
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