Mit dem Hund Sport treiben – was ist zu beachten?

Mit dem Hund Sport treiben - was ist zu beachten?

Auf einer Joggingrunde oder bei einer Radtour ist es schön, einen Begleiter mit vier Beinen dabei zu haben. Alle, die sich mehr bewegen wollen, sollten mit dem Hund Sport treiben, dann so etwas macht dem Hund und auch seinem Herrchen viel Spaß. Joggen, Wandern oder Radfahren – den Hund in diese Freizeitaktivitäten miteinbeziehen, ist nur logisch und naheliegend. Trotzdem gibt es einige wichtige Faktoren, die alle beachten sollten, die mit dem Hund Sport treiben wollen.

Nicht ohne Plan

Mit dem Hund Sport treiben ist für beide Seiten gesund und verhindert Übergewicht beim Zweibeiner ebenso wie beim Vierbeiner. Allerdings funktioniert das Ganze nur mit einem vorher festgelegten Plan, denn sonst kann es passieren, dass der Hund schnell überfordert ist. Grundsätzlich spricht aber nichts dagegen, wenn der Hund beim Sport dabei ist. Wichtig ist es, realistisch einzuschätzen, ob die sportlichen Aktivitäten wirklich von Dauer sind. Bei vielen hält die Motivation, die am Anfang noch da war, nicht allzu lange an. Der Hund, der sich viel schneller an ein regelmäßiges Sportprogramm gewöhnt als der Mensch, wird den plötzlich Abbruch nicht nachvollziehen können, denn Hunde brauchen eine gewisse Routine und ständige Veränderungen überfordern ihn.

Wer heute mit dem Joggen anfängt und nach einer Woche die Sportschuhe wieder in die Ecke stellt, wird seinen Hund enttäuschen. Dies gilt ganz besonders für junge, heranwachsende Hunde, die noch schneller überfordert sind als erwachsene Tiere.

Mit dem Hund Sport treiben – so kommt es zu Erziehungsfehlern

Welpen lieben es, sich zu bewegen, am liebsten mit dem Herrchen und da bietet es sich natürlich an, den noch jungen Hund in das Sportprogramm miteinbeziehen. Wer den jungen Hund überfordert, bekommt im schlimmsten Fall einen unkontrollierten und überaus nervösen Hund. Der Hund ist nicht ausgelastet und wird schnell unglücklich. Natürlich sollte in den ersten Wochen und Monaten die Erziehung des Welpen im Vordergrund stehen. Die Beziehung zwischen dem Hund und dem Menschen sollte aber einen ebenso hohen Stellenwert haben. Wer mit dem Hund Sport treiben will, sollte in kleinen Schritten damit beginnen.

Für den Halter ist es dabei wichtig, denn Hund beim gemeinsamen Sport sehr genau zu beobachten. So wird es möglich, schnell zu reagieren, wenn das Tier tatsächlich überfordert sein sollte.

Auf die Rasse kommt es an

Nicht alle Hunde lieben die Bewegung und sind laufaktiv. Wer sich beispielsweise für eine große Rasse wie eine Deutsche Dogge entschieden hat, muss unbedingt darauf achten, dass das Wachstum des Tieres nicht durch eine überflüssige Belastung wie ein regelmäßiges Lauftraining gestört wird. Wird der Hund körperlich und mental stark gefordert, dann ist es zudem wichtig, die Ernährung entsprechend anzupassen. Einige Rassehunde, aber auch Mischlingshunde haben einen starken Drang, sich zu bewegen. Dazu gehören Border Collies ebenso wie Australian Shepherds und Deutsche Schäferhunde. Diese Hunde wollen ständig etwas zu tun haben, sie wollen toben, laufen und wenn es geht, sogar schwimmen.

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Sportlich sind auch Dobermänner, Labradore und Windhunde. Wer ohne Hund schon sportlich aktiv war, und sich jetzt einen Hund anschaffen möchte, sollte sich für eine dieser Rassen entscheiden.

So wichtig sind Struktur und Abwechslung

Der eigentliche Schlüssel zum Erfolg für jeden, der mit dem Hund Sport treiben will, ist es, Abwechslung in das sportliche Programm zu bringen, ebenso wichtig ist es, Kontrolle und Ruhe in die Sporteinheit zu bringen. Der Besitzer sollte seinen Hund nicht nur während des gemeinsamen Sports genau beobachten, sondern auch danach. Die Signale, die der Hund aussendet, sollte das Herrchen wahrnehmen und auch berücksichtigen. Nicht immer muss es das anstrengende Laufprogramm oder die lange Tour mit dem Rad sein, für den Anfang sind lange Spaziergänge eine gute Sache, um den Hund an die Bewegung in der frischen Luft zu gewöhnen.

Wer allerdings die Struktur beim Sport mit seinem Hund vernachlässigt, muss damit rechnen, dass der Hund in den Jagdmodus schaltet, mit der Nase am Boden klebt und dass Herrchen von ihm durch die Landschaft gezogen wird.

Schwimmen und Radfahren mit dem Hund

Mit dem Hund Sport treiben bedeutet für viele, mit dem Rad zu fahren, ein Ausdauersport, der jedoch beiden gefallen sollte. Wer sich aber ohne weitere Vorbereitung aufs Rad setzt, wird mit großer Wahrscheinlichkeit erleben, dass der Hund einfach losstürmt und sehr stark an der Leine zieht. Der Hund will langsam an das Fahrrad gewöhnt werden, sonst wird er die Radtour als puren Stress empfinden. Hier gilt es, zunächst neben dem Rad herzugehen und sich erst in den Sattel zu setzen, wenn der Hund sich daran gewöhnt hat.

Wer mit dem Hund Sport treiben will und das Schwimmen als gemeinsame Sportart ausgesucht hat, muss wieder Schritt für Schritt vorgehen. Zwar sind Hunde gute Schwimmer, aber nicht alle Rassen schwimmen auch gerne. Schwimmfreudige Hunde werden sich schnell auf die Bewegungen im Wasser konzentrieren und dann wird es schwer, sie wieder aus dem Wasser zu holen.

Warum sich Hunde beim Sport nicht „verlieren“ sollten

Vor allem bei noch jungen und temperamentvollen Hunden kann es passieren, dass sie sich schnell in den sportlichen Aktivitäten „verlieren“. Dies liegt an ihrer genetischen „Programmierung“, aber auch an den Hormonen, die den Hund schnell süchtig machen, wenn es um Sport geht. Mit dem schnellen Laufen, dem Schnüffeln und auch mit Schwimmen belohnt sich der Hund praktisch selbst. Wer unvorbereitet einfach loslegt, bekommt auf Dauer einen überaus nervösen Hund, der ständig auf der Suche nach einer neuen Ablenkung ist.

Sport soll Hund und Herrchen Spaß machen

Auf diese Weise wird aus dem harmlosen und gesunden gemeinsamen Sportprogramm schnell ein sehr anstrengender Ausflug. Jeder, der mit dem Hund Sport treiben will, sollte die Bedürfnisse des Tieres ebenso wichtig nehmen wie seine eigenen. Die erste Frage muss daher immer lauten: Was kann ich meinem Hund zumuten und was würde meinen Hund überfordern? Wichtig ist zudem die Frage, wie die gemeinsamen sportlichen Aktivitäten aussehen sollen. Läuft der Hund gerne oder ist er mehr der Hund für einen langen, aber nicht zu schnellen Spaziergang? Mag der Hund Wasser oder macht es ihm Angst?

Wenn Hunde und Herrchen zusammen sportlich etwas unternehmen wollen, bedarf das Ganze einer gründlichen Überlegung, denn nicht für jeden Hund sind straffe Sportprogramme geeignet. Wer es trotzdem versuchen möchte, sollte so früh wie möglich anfangen, mit dem jungen Hund Sport zu treiben.

Bild: @ depositphotos.com / solovyova