Mythos Alkohol und was bei einem Kater wirklich hilft

Mythos Alkohol und was bei einem Kater wirklich hilft

Helau und Alaaf, Karneval, Fasching und Fastnacht – die fünfte Jahreszeit läuft und damit fließt auch der Alkohol. Zu viel Alkohol sorgt für einen schmerzhaften Kater und viele beenden die drei tollen Tage mit Kopfschmerztabletten und Unwohlsein. Wer so etwas verhindern will, sollte sich mit dem Mythos Alkohol beschäftigen und wissen, was bei einem ausgewachsenen Kater tatsächlich hilft. Wer sich vor dem Alkohol ausreichend über das informiert, was er trinken will, ist nicht nur schlauer, sondern auch noch am Aschermittwoch gut gelaunt.

Bloß nicht durch den Strohhalm trinken!

Geht es um den Mythos Alkohol, dann wird immer wieder davor gewarnt, alkoholische Getränke durch einen Strohhalm zu trinken. Wer auf diese Art trinkt, wird angeblich schneller betrunken. Aber was ist dann mit all den leckeren Cocktails, die durch den Strohhalm geschlürft werden? Die Longdrinks und Cocktails dürfen auch weiter mittels Strohhalm getrunken werden, denn am Alkoholgehalt ändert die Trinkweise nichts. Von Bedeutung für die Wirkung des Alkohols ist allerdings die Geschwindigkeit. Wer seinen Drink durch den Strohhalm zieht, trinkt schneller und wird deshalb auch schneller betrunken.

Ist ein Schnaps gut für die Verdauung?

Zum Mythos Alkohol gehört außerdem die Verharmlosung. Das berühmte Schnäpschen nach dem Essen hilft bei der Verdauung – diese Weisheit hat Generation überdauert. Ist das aber wirklich so? Macht Schnaps Essen besser verdaulich? So ganz stimmt das nicht, denn Alkohol unterstützt die Verdauung nicht genau, er verlangsamt sie lediglich. Was an diesem Mythos Alkohol allerdings stimmt, ist, dass der Schnaps eine entspannende Wirkung auf die Magenmuskulatur hat, was wiederum für ein angenehmes Gefühl sorgt. Nach einer schweren Mahlzeit kann ein Schnaps also nicht schaden.

Macht durcheinandertrinken schneller betrunken?

Leider stimmt auch dieser Mythos Alkohol nicht, denn es kommt nicht darauf an, was, sondern wie viel getrunken wird. Trotzdem ist es empfehlenswert, sich an ein alkoholisches Getränk zu halten. Wer den ganzen Abend nur Bier getrunken hat, sollte nicht plötzlich mit bunten Cocktails anfangen. Ein klarer Schnaps hingegen kann keinen so großen Schaden anrichten. Schlimmer ist es, auf Bier oder Wein Whiskey oder Wodka in Mengen zu trinken. Der entsprechende Kater am nächsten Morgen kann dann gewaltig sein.

Vertragen Frauen weniger Alkohol als Männer?

Dieser Mythos Alkohol kann nur von einem Mann stammen, aber er stimmt tatsächlich. Dies liegt an der Leber, die bei einer Frau deutlich langsamer Alkohol abbauen kann, als es bei einem Mann der Fall ist. Dies wiederum ist auf den Flüssigkeitshaushalt im Körper zurückzuführen. Der ist bei den Damen geringer als bei den Herren der Schöpfung und dementsprechend kann sich der Alkohol auch schlechter verteilen. Die Alkoholkonzentration im Blut ist bei Frauen in Promille gemessen höher als bei Männern.

Kann Alkohol von innen wärmen?

Der Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt wärmt von innen, ebenso gut wie der Alkohol, den viele Zuschauer am Rande der Rosenmontagsumzüge trinken. Dieser Mythos Alkohol stimmt und es gibt dafür eine einfache Erklärung. Wird Alkohol getrunken, dann weiten sich die Blutgefäße und die Haut wird besser durchblutet. Bei diesem Vorgang entsteht Wärme, die alsdann nach außen abgegeben wird und die Temperatur des Körpers verringert. So entsteht das durchaus angenehme Gefühl, der Alkohol würde wärmen. Tatsächlich kühlt der Körper aber aus, was bei zu viel Alkohol sogar gefährlich werden kann.

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Ist Alkohol eine Einschlafhilfe?

Viele Menschen, die Probleme mit dem Einschlafen haben, gönnen sich vor dem Schlafengehen ein Glas Wein oder Bier. Dies wird zunächst sogar funktionieren, da Alkohol die Nerven beruhigt und so das Einschlafen erleichtert. Auf Dauer ist dieser Mythos Alkohol jedoch gefährlich. Der Körper muss den Alkohol in der Nacht wieder abbauen, womit der Schlaf unruhig wird und das Durchschlafen immer schwerer fällt. Wer gerne mal einen Schlummertrunk zu sich nimmt, sollte immer daran denken, dass letztendlich die Schlafqualität darunter leidet.

Fett essen und dann trinken – kann man so nüchtern bleiben?

Eine Dose Ölsardinen oder fetten Speck – wer vor der Karnevalsparty viel und vor allem fett isst, bleibt länger nüchtern. Dieser Mythos Alkohol stimmt ausnahmsweise. Wer vor dem Trinken für eine gute Grundlage sorgt, wird nicht so schnell betrunken. Der Alkohol gelangt nicht so schnell ins Blut, aber ein voller Magen verhindert leider nicht die Aufnahme von Alkohol. Das fettige Essen kann nur dabei helfen, länger nüchtern zu bleiben.

Kann Kaffee den Alkoholspiegel senken?

Der Abend war lang, Alkohol gab es reichlich, aber eine Tasse starker Kaffee und eine Dusche bringen alles schon wieder in Ordnung. Wer glaubt, danach noch Auto fahren zu können, muss sich nicht wundern, wenn er seinen Führerschein verliert. Weder die kalte Dusche noch der Kaffee helfen dem Körper dabei, den Alkohol abzubauen.

Helfen Medikamente, den Kater zu bekämpfen?

Nach der Party ist vor dem Kater. Wenn am nächsten Morgen der Schädel dröhnt, greifen viele Karnevalsfans zur Kopfschmerztablette, um den Kater zu besänftigen. Ein Problem hierbei ist aber, dass Schmerzmittel sowohl den Magen als auch die Leber schädigen können. Dies kann zu Übelkeit führen und den Prozess der Entgiftung deutlich verlangsamen. Die bessere Idee ist es, mit natürlichen Mitteln wie Tigerbalm oder Pfefferminzöl in den Kampf gegen den Kater zu ziehen. Einfach auf die Stirn und die Schläfen reiben und die Schmerzen verschwinden.

Was ist ein Placebo-Frühstück?

Bekannt ist das Katerfrühstück, aber seine Wirkung ist bis heute nicht vollständig geklärt. Ob Eier, Rollmöpse, saure Gurken oder ein deftiges Gericht den Kater vertreiben können, ist umstritten. Aus rein psychologischer Sicht kann es aber den berühmten Placebo-Effekt haben. Besser ist es, ein ausgewogenes Frühstück mit Vitaminen und Mineralstoffen zu sich zu nehmen, denn dies ist nicht nur gesund, sondern steigert auch das Wohlbefinden. Statt Kaffee sollte man Tee aus der Ingwerwurzel trinken, denn dieser Tee regt die Verdauung an und hilft sogar bei Übelkeit.

Fazit

Nur einmal im Jahr ist Karneval und für die vielen Fans ist es der Höhepunkt des Jahres. Da wird gesungen, geschunkelt und selbstverständlich auch getrunken. Wer es mit dem Alkohol langsam angehen lässt und zwischendurch immer mal wieder ein Mineralwasser trinkt, hält definitiv länger durch. Wer trotzdem einen über den Durst trinkt, muss natürlich mit den Folgen leben. Manchmal reicht es schon, am Aschermittwoch einen ausgiebigen Spaziergang zu machen, um wieder auszunüchtern. Am Aschermittwoch ist ja bekanntlich alles vorbei.

Bild: @ depositphotos.com / AndrewLozovyi