Was genau ist eine Grippe und wie wird sie behandelt?

Was genau ist eine Grippe und wie wird sie behandelt?

Mit dem Herbst rollt auch wieder die nächste Grippewelle an. Kaum eine andere Infektionskrankheit ist in Deutschland so weit verbreitet wie die Grippe oder die Influenza, wie die Grippe medizinisch korrekt heißt. Dabei handelt es sich um eine Virusinfektion, was die Behandlung bei schweren Verläufen nicht einfach macht. Die Viren greifen bei einer Grippe vor allem die oberen Atemwege an. Eine echte Grippe hat eine Vielzahl von Symptomen, an denen sie sich einfach und schnell erkennen lässt. Typische Symptome für eine Grippe sind neben hohem Fieber noch starke Schmerzen in den Muskeln und Gelenken.

Die Betroffenen bekommen heftige Kopfschmerzen, sie quält ein trockener Husten, sie fühlen sich müde und abgeschlagen. Es gibt die Möglichkeit, sich gegen diese Virusinfektion impfen zu lassen. Allerdings kann eine Impfung nicht in jedem Fall ein Schutz vor der echten Grippe sein, da das Virus immer wieder mutiert und sich verändert.

Was unterscheidet eine Grippe von einer Erkältung?

Spricht der Arzt von einem grippalen Infekt, dann ist „nur“ eine Erkältung gemeint und keine echte Grippe. Hier fehlen die klassischen Symptome wie die starken Kopf- und Gliederschmerzen, das hohe Fieber, der Schüttelfrost und die große Abgeschlagenheit. Eine Erkältung wird zudem nicht durch Influenzaviren ausgelöst, sondern vielmehr durch mehr als 30 andere Virentypen. Dazu gehört auch das Coronavirus oder das Rhinovirus. Während ein grippaler Infekt eine gewisse „Anlaufzeit“ braucht, tritt die Grippe wie aus heiterem Himmel auf.

Eine Erkältung ist ein schleichender Prozess, die Grippe hingegen ist plötzlich da. Werden Betroffene gefragt: Was ist Grippe? Mit Sicherheit werden sie antworten, dass es eine schwere Krankheit ist, denn so fühlt sie sich auch an. Eine Erkältung ist im schlimmsten Fall lästig, aber sie ist erträglich. Wer die Grippe hat, muss und will vor allem das Bett hüten, was schon das hohe Fieber erfordert. Eines tritt bei einer Grippe aber nie auf, und zwar ein Schnupfen, die Triefnase ist nur bei einer Erkältung zu finden.

Wie wird eine Grippe übertragen?

Die Viren, die eine Grippe auslösen, werden hauptsächlich durch Niesen übertragen. Wer das Grippevirus in sich trägt und jemanden anniest, bei dem wandert das Virus zuerst in die Schleimhäute der Atemwege. In der Grippesaison ist es daher immer sehr wichtig, beim Niesen die Nase und den Mund abzudecken. Dies kann mit einem Taschentuch geschehen, hilfreich ist es zudem, indem in die Armbeuge und nicht einfach in die Handfläche genossen wird. Während der Corona-Pandemie ist diese Verhaltensweise besonders wichtig, um keinen anderen Menschen anzustecken. In der Grippezeit sollte es außerdem vermieden werden, Hände zu schütteln oder Oberflächen zu berühren, die vielleicht mit Grippeviren kontaminiert sein können.

So etwas ist beispielsweise bei den Griffen von Einkaufswagen der Fall, im Grunde bei allen Dingen, die viele Menschen in der Hand haben. Deshalb ist es besonders jetzt während der Pandemie so wichtig, sich öfter die Hände zu desinfizieren.

Was ist der beste Schutz gegen die Grippe?

Den besten und effektivsten Schutz gegen die Influenza ist immer noch eine Impfung, denn die verringert das Risiko, an der Virusinfektion zu erkranken, deutlich. Dies gilt vor allem für Menschen, die älter als 60 Jahre sind sowie für schwangere Frauen und kranke Menschen. Wer unter einer Herz- und Kreislauferkrankung oder einer Lungenkrankheit leidet, sollte sich vor Beginn der Grippesaison impfen lassen. Bei diesen Personengruppen besteht immer die Gefahr, dass eine Infektion mit Grippeviren einen sehr schweren Verlauf nehmen kann.

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Um den Schutz auf einem gleichbleibend hohen Level zu halten, ist es wichtig, dass die Grippeimpfung jedes Jahr erneuert wird. In der Regel wird eine solche Impfung gut vertragen, Nebenwirkungen treten nur sehr selten auf, es kann sich lediglich eine leichte Rötung an der Einstichstelle bilden. Leider bietet auch eine Grippeimpfung keinen Schutz zu 100 Prozent, was übrigens bei keiner Impfung der Fall ist.

Schützen Mund-Nasen-Masken vor einer Ansteckung?

In Deutschland sind die grünen, sogenannten OP-Masken oder die weißen FFP-Masken schon zu einer Art Selbstverständlichkeit geworden. Nicht nur in geschossenen Räumen, sondern vielfach auch im Freien müssen die Masken zum Schutz gegen das Coronavirus getragen werden. Wie sieht es aber mit dem Schutz vor einer Grippe aus? Sind die Masken auch in dem Fall zu empfehlen? Wissenschaftlich gibt es bis heute keinen eindeutigen Beleg, dass die Masken effizient vor einer Ansteckung schützen können.

Die Maske kann aber das Risiko einer sogenannten Tröpfcheninfektion verringern. Was sich nachweisen lässt, ist, dass eine Impfung ebenso helfen kann wie ein Mindestabstand von 1,50 Meter. Wer Grippesymptome hat, sollte den Kontakt zu anderen Menschen, selbst mit einer Nasen-Mund-Bedeckung unbedingt meiden.

Welche Medikamente können bei einer Influenza helfen?

Es gibt heute sogenannte antivirale Medikamente, die gegen die Grippe zum Einsatz kommen. Sie können jedoch nur die Schwere der Krankheit und der Symptome lindern. Zudem wird die Genesung beschleunigt, bei der Einnahme ist aber der richtige Zeitpunkt wichtig. Die Medikamente müssen, wenn sie helfen sollen, möglichst 48 Stunden, nachdem sich die ersten Symptome eingestellt haben, eingenommen werden. Zu einem späteren Zeitpunkt können die Mittel nicht mehr effektiv wirken.

Die entsprechenden Medikamente lindern den Verlauf der Krankheit, wichtig ist außerdem, dass sich die Betroffenen schonen. Eine Grippe sollte am besten mit strenger Bettruhe und viel Flüssigkeit bekämpft werden. Ungesüßter Tee und Mineralwasser helfen dem Körper und halten die Schleimhäute ständig feucht. Antibiotika sind bei einer echten Grippe kein Thema, denn sie wirken nur bei Infektionen, die durch Bakterien ausgelöst werden. Kommt es beispielsweise zu einer bakteriellen Lungenentzündung, dann wird diese im Rahmen einer Grippe mit Antibiotika behandelt.

Welche Komplikationen können auftreten?

Anders als bei einer Erkältung kann es bei einer Grippe zu schweren Komplikationen kommen. Dazu gehören Erkrankungen der Atemwege, Entzündungen der Nasennebenhöhlen oder eine schmerzhafte Mittelohrentzündung. Nicht selten kommt es zu einer eitrigen Bronchitis und zu einer Lungenentzündung. Diese wird häufig durch Bakterien ausgelöst, die in den von der Grippe bereits geschwächten Atemwegen leichtes Spiel haben. Eine echte Grippe kann eine Herzinsuffizienz, Herz-Rhythmus-Störungen und im schlimmsten Fall sogar einen gefährlichen Kreislaufschock auslösen.

Die Grippe kann grundsätzlich alle Organe des menschlichen Körpers in Mitleidenschaft ziehen. Schwerwiegende Schäden an der Leber können die Folge einer Influenzainfektion sein, zu den Symptomen gehören oftmals auch Durchfall und Erbrechen. Deshalb ist es so wichtig, sich gegen diese Krankheit impfen zu lassen, die einen gefährlichen Verlauf nehmen kann.

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