Welche Lebensmittel für Hunde und Katzen gefährlich sind
Wer einen Hund oder eine Katze hat, kennt die bettelnden Blicke, wenn es um einen kleinen Snack geht. Viele Hunde- und Katzenbesitzer können diesen treuherzigen Blicken einfach nicht widerstehen und füttern ihre Lieblinge mit Dingen, die sie eigentlich gar nicht fressen dürfen. Die vermeintliche Tierliebe geht überdies so weit, dass die vierbeinigen Freunde die Reste des Mittagessens vom Teller fressen dürfen.
Hunde und Katzen, die nicht vom Teller naschen dürfen, lassen kaum eine Gelegenheit aus, sich trotzdem schadlos zu halten. Sie fressen einfach alles, was in der Küche steht und nicht abgedeckt ist. Ob erlaubtes Naschen oder Stehlen, es gibt Lebensmittel, die für Katzen und Hunde lebensgefährlich werden können. Daher sollten die Besitzer immer sehr genau darauf achten, was sie in der Küche haben.
Schokolade und Avocados
Ein Stückchen Schokolade wird dem kleinen Liebling doch nicht schaden – leider doch. Besonders für Hunde kann der Genuss von Schokolade sehr gefährlich werden. Das Gleiche gilt für Katzen, die ebenfalls keine Schokolade fressen sollten. Das, was für den Menschen eine ungefährliche Nascherei ist, ist für die Tiere pures Gift. Schokolade enthält Kakao, worin sich ein Alkaloid mit Namen Theobromin befindet. Der menschliche Organismus kann diesen Stoff aufspalten und anschließend verwerten, bei Katzen und Hunden ist so etwas nicht möglich. Die tödliche Dosis liegt bereits bei 100 bis 300 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht. Je dunkler die Schokolade ist, umso gefährlich wird sie. Ein kleiner Hund wie etwa der Chihuahua, kann schon an einem Stück Bitterschokolade sterben.
Avocados sind ebenfalls das pure Gift für Haustiere, denn sie enthalten Persin. Besonders in der Haut und im Kern der Avocados ist das Gift in großen Mengen zu finden. Husten, Atemnot, Schwäche, Unruhe, Erbrechen, Durchfall und Probleme mit der Verdauung sind die Folgen, wenn Hund oder Katze Avocados fressen. Wird dazu noch der Kern verschluckt, droht ein Darmverschluss.
Süßstoff und Nüsse
Wer auf die schlanke Linie achten will, sollte statt Zucker Süßstoff verwenden. Im Süßstoff ist Xylit enthalten, ein Stoff, der für Menschen vollkommen ungefährlich ist, für Hunde und Katzen jedoch nicht. Falls sie Lebensmittel mit Süßstoff zu sich nehmen, wie etwa Nachspeisen, dann wird der Insulinspiegel extrem beeinflusst. Bereits nach zehn Minuten sind Hunde stark unterzuckert und wenn diese Unterzuckerung nicht umgehend behandelt wird, führt es zum Tod. Pudding mit Süßstoff sollte für Hunde daher ein Tabu sein.
Hohes Fieber, Erbrechen, Schwäche, Steifheit in den Beinen und ein Leberschaden, der sich im schlimmsten Fall nicht mehr reparieren lässt – so etwas erwartet Hunde und Katzen, wenn sie Macadamianüsse fressen. Die Nüsse enthalten den für den Menschen ungefährlichen Stoff Amygdalin, der bei Tieren jedoch die Atmung in den Körperzellen blockiert und damit lebensgefährlich werden kann.
Rohes Fleisch, Weintrauben und Rosinen
Der Trend beim Hundefutter geht wieder zum rohen Fleisch, aber dieser Trend ist für die Vierbeiner nicht ungefährlich. Im rohen Schweinefleisch kann sich der sogenannte Aujeszky-Virus befinden und wenn der Hund das Fleisch frisst, wird das Virus auf ihn übertragen. Menschen haben nichts zu befürchten, für Hunde endet es aber mit dem Tod. Sind sie einmal infiziert, dann ist dieser Virus nicht heilbar. Deshalb sollte das Fleisch vorher abgekocht werden. Hat sich ein Hund infiziert, dann bildet sich Schaum vor seinem Maul, er bekommt schmerzhafte Krämpfe und sein Wesen verändert sich. Hunde, die vorher friedlich waren, bekommen jetzt sogar Tobsuchtsanfälle.
Hunde und auch Katzen vertragen weder frische Weintraubennoch die getrockneten Früchte, Rosinen sind dabei noch gefährlicher als Weintrauben. Warum dies so ist, hat die Wissenschaft bis noch nicht herausgefunden. Schon zehn Weintrauben oder Rosinen pro Kilogramm Körpergewicht führen bei den Tieren zu starken Magenkrämpfen, zu Durchfall, zu Erbrechen und schließlich zu Nierenversagen.
Knoblauch, Zwiebeln, Alkohol
Tatsächlich gibt es Tierhalter, die haben nichts dagegen einzuwenden, dass ihre Hunde die Neige aus dem Wein- oder Bierglas schlabbern. Der Effekt bei Hund oder Katze ist der Gleiche wie beim Menschen, da die Tiere aber kleiner sind, wird der Effekt noch verstärkt. Alkohol kann bei Katzen, aber vor allem bei Hunden zu chronische Schäden an der Leber und den Nieren führen, die tödlich enden. Wenn der Hund zu viel davon trinkt, muss er sich erbrechen, zudem hat er seine Muskeln nicht mehr unter Kontrolle, er bekommt Krampfanfälle und hat Atemnot.
Lauchgewächse wie Knoblauch oder Zwiebeln sind für Katzen und Hunde genauso tabu, denn hierdurch werden die roten Blutkörperchen zerstört. Lauchgewächse enthalten Schwefelstoffe, die bei Haustieren zu Blutarmut führen, die mit dem Tod enden kann. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Zwiebeln und der Knoblauch gekocht, getrocknet oder roh gefressen werden. Selbst Speisen, die damit nur verfeinert werden, sind gefährlich. Blut im Urin und Gelbsucht sind Anzeichen für diese Vergiftung.
Kaffee, Tee und Teig
Trinken Hunde Kaffee, dann ist der Stoffwechsel schnell überfordert, er kann das Koffein nur sehr langsam abbauen. Das Gleiche gilt für Tee, den weder Katzen noch Hunde vertragen. Sie erbrechen sich nach dem Genuss von Tee und Kaffee, sie werden ruhelos, bekommen Herzrasen, Muskelzittern und schließlich Krämpfe.
Nicht weniger gefährlich ist roher Hefeteig, denn er bildet im Magen von Katzen und Hunden lebensbedrohliche Gase. Ist der Teig roh, dann beginnen die Hefepilze, im Magen der Tiere zu gären. Bei diesem Prozess bilden sich schließlich Zucker und Stärke, Alkohol und Kohlendioxid. Dehnt sich der aufgeblähte Teig im Magen aus, dann kann dies eine Magendrehung zur Folge haben. Ob Hund oder Katze am Hefeteig genascht haben, lässt sich an einem aufgeblähten Bauch, an Hecheln, Unruhe und ständigem Würgen erkennen.
Pflanzen, Blumen und Hülsenfrüchte
Vor allem Katzen knabbern mit Vorliebe an Zimmerpflanzen herum. Katzenbesitzer, die neue Pflanzen kaufen wollen, sollten sich vorher kundig machen, welche infrage kommen und welche eher nicht. Giftig für die Samtpfoten sind Birkenfeigen und Efeu, sowie Osterglocken, Flieder, Magnolien und Lilien. Selbst das Knabbern an diesen Pflanzen führt zu Erbrechen, Durchfall und Krämpfen sowie Magen- und Darmentzündungen.
Ein weiteres Problem sind Hülsenfrüchte sowie rohe Bohnen, denn sie enthalten Phasin, einen Stoff, der für Hunde und Katzen sehr giftig ist. Phasin hemmt die sogenannte Proteinbiosynthese im Dünndarm der Tiere. Fressen sie rohe Bohnen und Hülsenfrüchte wie Erbsen oder Linsen, dann verkleben die roten Blutkörperchen. In der Folge kommt es zu heftigen Krämpfen im Bauch, zu Erbrechen und Fieber sowie zu blutigem Durchfall.
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