Wie kann es gelingen, gelassener und ruhiger zu werden?

Wie kann es gelingen, gelassener und ruhiger zu werden?

Die momentane Lage ist stressig und viele haben das Gefühl, als würde sich die Welt etwas schneller drehen als sonst. Neben der Pandemie macht die unsichere, unüberschaubare Lage vielen Menschen mehr und mehr zu schaffen.  Als Folge übertragen sie den täglichen Stress oftmals auch auf ihr privates Leben. Oft sind es nur vermeintliche Kleinigkeiten, die dafür sorgen, dass man in die Luft geht, dabei ist es viel besser, die Nerven zu behalten und gelassener zu werden. „Keep Calm and Carry on“, heißt ein Sprichwort aus England, was so viel heißt wie: „Bleib ruhig und mach einfach weiter“.

Leider ist so etwas oftmals leichter gesagt als getan. Wer regt sich nicht auf, wenn er auf dem Weg zur Arbeit mal wieder im Stau steht? Wer möchte seinem unsympathischen Chef nicht an die Gurgel gehen, wenn er einmal mehr nur mies gelaunt ist? Unendlich viele Situationen im Leben werden zu echten Herausforderungen, wenn man sie lässt. Besser ist es aber, sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen zu lassen.

Die Situationen annehmen, wie sie kommen

Um Ruhe und Gelassenheit zu finden, ist nicht viel erforderlich, außer einem klugen Ratgeber und dem Willen, diese Ziele wirklich erreichen zu wollen. In der hektischen Zeit, in der wir leben, geht die so wichtige innere Ruhe sehr schnell verloren und es wächst die Bewunderung für diejenigen, die selbst in schweren Situationen alles gelassen nehmen. Sie verschwenden keine Zeit an negative Emotionen, wenn sie ihre momentane Lage doch nicht verändern können. Das erste Ziel sollte es sein, ruhiger zu werden und sich nicht ständig durch die Gesellschaft oder die diversen Medien beeinflussen zu lassen. Dies führt am Ende nur zu Unsicherheit und damit auch zur Unruhe. So wächst die Gefahr, dass der Alltag eine nicht enden wollende Kette von Anspannung und Nervosität wird.

Nie die Erwartungen zu hoch ansetzen

Jeder Mensch stellt andere Ansprüche. Vielfach wurde der Grundstein für diesen Stress, der mit diesen oftmals überzogenen Erwartungen verbunden ist, schon in der Kindheit gelegt. Kinder werden viel zu oft auf Erfolg und Leistung getrimmt, damit sie später im Leben „auch was werden“. Die nötige Ruhe und die Gelassenheit, die eigentlich wichtiger sind, kommen dabei viel zu kurz. Vielfach sind es die besonders ehrgeizigen und sehr diszipliniert lebenden Menschen, die große Schwierigkeiten damit haben, gelassen zu bleiben. Sie wollen nicht, sie müssen unbedingt ihr Ziel erreichen, sie sind streng zu sich selbst und leider oftmals auch zu ihrer Umwelt. Nicht jeder muss alles können! Dieser Satz kann effektiv dabei helfen, gelassener und ruhiger zu leben.

Ruhe und Gelassenheit fördern die Leistung

Entscheidungen, die im Stress oder unter permanentem Zeitdruck getroffen werden, sind meistens keine allzu guten Entscheidungen. Menschen, die ruhig und gelassen sind, haben häufig eine positive Grundhaltung und sind damit deutlich leistungsfähiger und kreativer als die „Nervenbündel“. Die Entscheidungen, die gelassene Menschen treffen, sind nicht selten besser, weil sie in Ruhe überlegt getroffen wurden. Ist der Mensch nicht ausgeglichen, dann kann das Gehirn nicht richtig denken und die Gefühlswelt gerät aus den Fugen.

In solchen Situationen entsteht der Eindruck, als würde nur eine sehr begrenzte Auswahl an Emotionen zur Verfügung stehen. In der Regel kommt es dann zu sehr lauten Widerworten, zu mühsam beherrschtem Zorn und zugleich zu einer Art Trauer, die jedoch verdrängt wird. Der Weg in eine Depression wird auf diese Weise vorgezeichnet.

Was tun in stressigen, angespannten Situationen?

In stressigen Lebenslagen kann es schon sehr hilfreich sein, einmal tief durchzuatmen, um den Kopf wieder freizubekommen. Einfach den Kopf in den Nacken legen, kurz die Augen schließen und schon lassen sich wieder logische und rationale Entscheidungen treffen. Menschen, die alles gelassen und in aller Ruhe auf sich zukommen lassen, sehen genau, über welche Möglichkeiten sie verfügen. Sie können aus einer Vielzahl von Reaktionen, die für sie persönlich Richtige auswählen und entsprechend souverän handeln. Ruhige und gelassene Menschen sparen zudem eine Menge wichtiger Energie, da ihre Reaktionen nicht von Emotionen gesteuert werden.

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Ruhe und Gelassenheit machen sich ebenfalls körperlich positiv bemerkbar, sie sorgen für einen entspannten Lebensstil. Klinische Studien haben nachgewiesen, dass diejenigen, die die innere Ruhe gefunden haben, über ein starkes Immunsystem verfügen und nicht so häufig zu Depressionen neigen.

Welche Wege führen zu einem gelassenen Lebensstil?

Es gibt viele verschiedene Wege, um das Leben und den Alltag gelassener und ruhiger zu gestalten. Besonders wichtig ist ein bewusster Umgang mit anderen Menschen und mit Dingen, die den Alltag begleiten. Ein achtsamer Alltag macht nicht nur gelassen und ruhig, sondern zugleich zufrieden, ausgeglichen und vor allen Dingen frei. Wer sein Leben bewusst umstellt, lebt deutlich bewusster und sieht die Dinge, die im Leben wirklich wichtig sind. So wird es auch einfacher, wichtige Prioritäten für sich selbst zu setzen. Nicht jedem fällt es leicht, sich umzustellen, da es impulsive und weniger impulsive Charaktere gibt. Es muss nicht immer der gleiche Weg zu Gelassenheit und Ruhe sein, jeder sollte für sich entscheiden, wie er sein Ziel erreichen kann.

Wichtig ist es zunächst einmal, den Auslöser für den Stress, die Lebensängste und die Anspannung zu finden. In welchen Momenten oder bei welchen Handlungen sind die Unzufriedenheit und der Ärger besonders groß? Was war der Auslöser? Wer seinen Feind kennt, ist in der Lage, ihn auch zu besiegen. Wer ruhig überlegt, wie er aus einer angespannten und stressigen Situation wieder herausfindet, hat bereits den ersten wichtigen Schritt hin zu mehr Gelassenheit und Ruhe getan.

Können Entspannungstechniken helfen?

Yoga oder Meditation gelten als die Entspannungsmethoden schlechthin, allerdings sind sie nicht für alle gleichermaßen geeignet. Manchmal kann es schon helfen, einfach mal Nein zu sagen und statt „Ich muss“, im Geiste „Ich kann“ zu formulieren. Wichtig ist es zudem, sich selbst zu reflektieren, sich seiner Stärken, aber auch seiner Schwächen bewusst zu sein. Vielen hilft es, die Perspektive zu ändern und sich einmal in einen anderen Menschen hineinzuversetzen.

Gibt es stressige oder ärgerliche Momente, dann ist es eine sehr gute Idee, kurz in sich zu gehen und zu sich selbst zu sagen: Ich nehme mir jetzt die Zeit und überlege, welche Reaktion in dieser Situation angemessen ist.

Bild: @ depositphotos.com / fizkes