Wie lassen sich Marder effektiv vom Dachboden vertreiben?

Wie lassen sich Marder effektiv vom Dachboden vertreiben?

Sie sehen possierlich aus, aber niemand möchte sie gerne im Haus haben – Marder. Haben die kleinen Nagetiere aber einmal den Weg ins Haus gefunden, dann lassen sie sich so schnell nicht wieder vertreiben. Der ungebetene Gast sorgt insbesondere in der Nacht für viel Lärm, er ist nicht eben sauber und kann Schäden verursachen, die sehr teuer werden können.

Wer also nachts ein leises, aber permanentes Trippeln und Kratzen aus Richtung des Dachbodens hört, sollte so schnell wie möglich nachschauen, ob es einen tierischen Untermieter gibt. Ist dies der Fall, dann ist es wichtig, ihn wieder loszuwerden.

Wie gelangen Marder ins Haus?

Marder suchen sich einen Weg, und dieser Weg kann über einen Baum führen, der nahe am Haus steht. Marder können ohne Probleme bis zu 1,50 Meter hoch springen und wer verhindern will, dass die Tiere ins Haus kommen, muss einige Äste absägen. Helfen kann hier eine sogenannte Baummanschette aus Blech oder aus Hartplastik. Sie sollte eine Breite von mindestens 60 Zentimetern haben, damit der Marder sie nicht überwinden kann. Entsprechende Manschetten mit abstehenden Dornen aus Edelstahl an den Regenrinnen können die Tiere ebenfalls aufhalten.

Suchen die Marder den Weg über einen Anbau, wie beispielsweise einen Carport, dann ist Strom eine gute Idee. Ein Weidezaungerät ist in dem Fall eine effektive Abwehr, um die Marder vom Haus fernzuhalten. Sie erschrecken sich, wenn sie einen Stromschlag bekommen, suchen das Weite und kommen nicht wieder.

Marder lassen sich nur schwer vertreiben

Hat der Dachboden eine wärmedämmende Schicht? So etwas ist für den Marder und seine Familie wie eine Einladung, sich auf diesem Dachboden niederzulassen. Sie bauen aus Teilen dieser Dämmschicht ein kuscheliges Nest für den Nachwuchs und bringen damit die Bewohner des Hauses um ihren Schlaf. Die Hinterlassenschaften der Tiere sind das nächste Problem, denn der Gestank nach Verwesung wird schnell unerträglich. Alles zusammen kann zu einem teuren Problem werden, denn die Tiere verursachen jedes Jahr rund 140 Millionen Euro Versicherungsschäden an Häusern.

Ist der Marder einmal im Haus, dann wird es sehr schwer, ihn zum Auszug zu bewegen. Tatsächlich gibt es gequälte Hausbesitzer, die seit mehreren Jahren mit dem Marder-Terror leben müssen. Marder, die übrigens zur Gruppe der hundeartigen Raubtiere gehören, sind empfindliche Tiere, die sich leider nur sehr schwer vertreiben oder fangen lassen. Das größte Problem ist die Neugierde der Tiere, die nach einiger Zeit immer wieder zum Haus zurückkehren.

Lassen sich Marder mit Gerüchen fernhalten?

Marder haben eine ausgesprochen feine Nase, die entsprechend empfindlich auf ganz bestimmte Gerüche reagiert. Werden diese gezielt eingesetzt, kann es durchaus gelingen, die Marder vom Dachboden fernzuhalten. Der große Vorteil bei dieser Methode zur Vertreibung der kleinen Raubtiere ist, dass die Gerüche für den Menschen sehr angenehm sind.

Dazu gehören:

  • Mottenkugeln, die Kampfer enthalten.
  • Toilettenkugeln
  • Ätherische Öle mit Zitrusduft.
  • Lavendel
  • Gewürznelken

Leider verfliegen diese Düfte wieder recht schnell, daher ist es wichtig, sie alle zwei bis drei Tage aufzufrischen. Wirkungsvoll ist es zudem, mehrere verschiedene Düfte miteinander zu kombinieren und diese Duftmischungen dann an den Eingängen zum Haus sowie auf dem Dachboden zu platzieren.

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Marder sind Gewohnheitstiere

Marder sind zwar neugierig, aber sie schätzen alte Gewohnheiten. Das Auslegen von Duftstoffen wird daher unter Experten immer wieder diskutiert, denn die Marder gewöhnen sich relativ schnell an den Geruch. Das Gleiche passiert, wenn der Dachboden mit dem eigenen Urin praktisch „markiert“ wird. Die Tiere gewöhnen sich daran, sie können keinen Feind ausmachen, also bleiben sie.

Trotzdem ist es keine schlechte Idee, die Duftstoffe auszulegen, allerdings nur, wenn es kontinuierlich passiert. Irgendwann sind die Marder genervt und sie werden nach einem alternativen Zuhause suchen. Das gilt besonders beim Eigenurin, was aber schon aus hygienischer Sicht zu hinterfragen ist.

Wer mit den Düften keinen Erfolg hat, sollte es mit Lärm versuchen, denn die kleinen Nager sind auch geräuschempfindlich. Ein kleines Radio, was mit einer Zeitschaltuhr versehen ist, kann auf dem Dachboden gute Dienste leisten. Marder sind nachtaktive Tiere und brauchen am Tag ihre Ruhe. Ein nerviger Sender im Radio kann die also Tiere vertreiben.

Verhindern, dass der Marder wiederkommt

Den Marder mit seiner Familie zu vertreiben, ist eine Sache, zu verhindern, dass die Tiere wiederkommen, eine andere. Sie stellt die Hausbewohner vor eine schwere Aufgabe, die mühselig, oftmals ärgerlich und nicht zuletzt auch teuer sein kann. So müssen zunächst einmal alle Ritzen und Löcher am Gebäude gesucht und anschließend gestopft werden. Nach Ansicht vieler Marderexperten sind nicht die Marder schuld an der „Hausbesetzung“, sondern die Dachdecker, die nicht mardersicher bauen und unter anderem nicht die richtigen Deckenplatten verwenden. Potenzielle Zugänge zu verschließen, macht es einem Marder unmöglich, ins Haus zu gelangen, wichtig ist es aber, darauf zu achten, dass kein Tier eingeschlossen wird.

Ob ein Marder im Haus ist, kann man im Winter leichter erkennen, und zwar anhand von Spuren im Schnee. Im Sommer kann es helfen, eine Art Sandbeet anzulegen, was einen Hinweis darauf geben kann, ob der Marder auf dem Dachboden ist.

Dürfen Marder gefangen oder getötet werden?

Das Gesetz erlaubt es zwar, den Marder zu vertreiben, das Einfangen und Töten ist aber nur unter bestimmten Bedingungen erlaubt. Der Umgang mit Mardern unterliegt dem Tierschutz und dem Jagdgesetz, daher dürfen auch nur Jäger die Tiere fangen und töten. Schon den Versuch, den Marder mit einer Lebendfalle zu fangen, muss ein Jäger übernehmen. Den Tieren darf nach dem Tierschutzgesetz kein Leid geschehen, eine ordnungsgemäße Jagd ist davon aber ausgenommen.

Bei schonenden Versuchen der Vergrämung oder der Vertreibung des Marders gibt es keine jahreszeitlichen Einschränkungen. Wird eine Marderfamilie erfolgreich vertrieben, dann können sie ihre Jungen einfach umquartieren. Um es den Tieren nicht allzu schwer zu machen, sollte die Vertreibung jedoch nicht in der Aufzuchtzeit der Jungen zwischen April und Juni passieren.

Dürfen Schädlingsbekämpfer Marder töten?

Viele sind der Meinung, dass ein Kammerjäger Marder töten darf, aber dies ist nicht der Fall. Den Schädlingsbekämpfern ist es auch nicht erlaubt, Fallen aufzustellen oder Giftköder auszulegen. Falls der Kammerjäger aber Methoden zur Vertreibung der Tiere anbietet, die mit dem Gesetz konform gehen, dann dürfen Hausbesitzer die Hilfe eines Kammerjägers in Anspruch nehmen.

Kammerjäger verlangen zwischen 80 und 150 Euro in der Stunde für die Mardervertreibung. Ein Jäger oder Förster bietet diesen Dienst hingegen kostenlos an.

Bild: @ depositphotos.com / were-photography