Wie wichtig ist der Weichspüler für die Wäsche?
Weichspüler für die Wäsche sorgt für einen immer angenehmen Duft und macht zudem die Wäsche weich. Manche Kleidungsstücke müssen nicht mehr extra gebügelt werden, sie kommen, dank Weichspüler, knitterfrei aus der Waschmaschine. Zum Thema Weichspüler für die Wäsche gibt es aber auch viele kritische Stimmen, die vor der Verwendung des Weichspülers warnen und sie lieber aus dem Badezimmermöbel verschwinden sehen möchten.
Ist es wirklich sinnvoll, Weichspüler zu verwenden, oder gibt es vielleicht umweltfreundliche und nachhaltige Alternativen? Wer sich in die Diskussionen um den Weichspüler für die Wäsche einschalten will, sollte zunächst über die Vorteile und die Nachteile nachdenken.
Wo liegen die Vorteile?
In Maßen verwendet, ist Weichspüler für die Wäsche eine gute Sache. Menschen, die eine eher empfindliche Haut haben, sollten Weichspüler verwenden, da die Haut durch die weichgespülte Wäsche weniger aufgerieben und gereizt wird. Viele kaufen Weichspüler aber nur, weil sich die Wäsche nach dem Waschen sehr weich anfühlt und wunderbar duftet. Außerdem verhindert der Weichspüler, dass die Wäsche beim Trocknen zu steif wird.
In der Hauptsache wird Weichspüler für die Kleidung aus Baumwolle verwendet, die bei 60° Grad gewaschen wird. Bei synthetischer Wäsche sowie bei Jeans ist Weichspüler hingegen wenig effektiv und daher nicht notwendig.
Welche Nachteile hat der Weichspüler für die Wäsche?
Weichspüler sind zwar nicht allzu teuer, aber wenn sie regelmäßig verwendet werden, kommt schon eine Menge Geld zusammen. Neben den finanziellen Nachteilen stehen vor allem der negative Einfluss auf die Umwelt sowie das Gewebe der Wäsche und die Funktion der einzelnen Textilien im Fokus der Diskussionen. Viele Weichspüler für Wäsche enthalten sogenannte Tenside, Chemikalien, die leider reines Gift für die Umwelt sind. Das Wasser wird durch diese Tenside sehr stark verschmutzt, obwohl sie vermeintlich biologisch abbaubar sind. Laut einer Verordnung der Europäischen Union müssen mindestens 80 Prozent der Tenside abbaubar sein.
Einige Bestandteile kommen aber trotzdem immer wieder in die Umwelt, was vermehrt für kritische Stimmen sorgt.
Warum darf Weichspüler nicht für Kleidung aus Synthetik verwendet werden?
Dass Weichspüler nicht für Kleidung aus synthetischem Material verwendet werden soll, hat triftige Gründe. So verliert beispielsweise Sportbekleidung, die in der Regel aus synthetischen Stoffen hergestellt wird, mit der Zeit ihre Funktion. Der Weichspüler zerstört das Gewebe und die Sportbekleidung ist, wenn sie oft mit Weichspüler in Berührung kommt, weder atmungsaktiv, noch ist sie in der Lage, den Schweiß aufzusaugen. Falls Unterwäsche wie BHs mit einem Weichspüler in Berührung kommen, dann geht die Form verloren und die Wäsche dehnt sich aus.
Besonders hart trifft es jedoch die Stretch-Jeans, wenn sie im Spülgang in ein Weichspüler-Bad kommt. Die Zusatzstoffe im Weichspüler leiern den Stoff aus, sodass die Hose ausgebeult wird und anschließend oftmals nicht mehr zu gebrauchen ist.
Ein Risiko für den Trockner?
Zu den teuren Nachteilen des Weichspülers gehört die ernsthafte Gefahr für den Wäschetrockner. Dies liegt in erster Linie daran, dass in der mit Weichspüler behandelten Wäsche Silikone enthalten sind. Die Wäsche wird während des Trockenvorgangs heiß und die Hitze kann dazu führen, dass die empfindlichen Sensoren des Trockners sich zusetzen und schließlich komplett verstopft sind. So etwas hat anschließend zur Folge, dass der Trockner nicht mehr erkennt, wann die Wäsche vollständig getrocknet ist und das Programm frühzeitig stoppt. Die Wäsche muss dann noch eine weitere Runde im Trockner drehen, was kostet auf Dauer viel Strom und Geld kostet.
Ist Weichspüler eigentlich ungesund?
Immer wird vor dem Weichspüler für die Wäsche gewarnt, weil er angeblich schädlich für die Gesundheit sein soll. Diese Aussage stimmt, allerdings nur, wenn der Weichspüler in sehr hoher Konzentration verwendet wird. Dann kann er die Schleimhäute reizen, die Haut austrocknen und im schlimmsten Fall sogar Allergien auslösen. Viele Eltern verzichten daher auf Weichspüler für die Wäsche ihrer Kinder. Das Bundesumweltministerium warnt sogar vor der Verwendung von Weichspülern, und appelliert an die Bürger, den Weichspüler sehr bewusst einzusetzen.
Wer nicht auf den Gebrauch eines Weichspülers verzichten möchte, sollte diesen reduzieren und so sparsam wie eben möglich dosieren. Das Umweltamt verweist zudem auf natürliche Alternativen, die sich nicht nur im praktischen Umgang bewährt haben, sondern zugleich den Geldbeutel und die Umwelt schonen.
Welche Alternativen zum Weichspüler gibt es?
Nicht immer muss es der Weichspüler aus dem Supermarkt sein, es gibt auch Alternativen, die garantiert biologisch abbaubar und günstig sind.
Zitronen
Eine gute Idee ist es, Weichspüler durch Zitronensäure zu ersetzen, denn die natürliche Säure der Zitrone wirkt wie ein natürlicher Entkalker für die Waschmaschine. Einfach zwei bis maximal vier Esslöffel Zitronensäure in Form eines Granulats mit einem Liter Wasser in einer Flasche mischen. Schon 60 Milliliter reichen aus und die Wäsche wird angenehm weich und duftet frisch.
Duftende Seife
Einfach, aber sehr effektiv ist der Trick, Seife mit dem Lieblingsduft in den Schrank oder die Wäschekommode zu legen. Besonders gut funktioniert diese Alternative zum Weichspüler mit Lavendel, der den ganzen Schrank mit seinem zarten Duft erfüllt.
Essig und Natron
Essig Essenz ist eine andere Möglichkeit als Alternative für den Weichspüler. Die Essenz verhindert ebenfalls, dass sich Kalk in der Maschine sammelt und sie dann irgendwann stilllegt. Hier reicht es, 20 bis 40 Milliliter Essig Essenz in die Wäsche zu geben. Der Geruch ist ätzend, aber er ist verschwunden, wenn die Wäsche im Trockner war. Natron und Wasch-Soda sind ebenfalls altbekannte Mittel, damit die Wäsche angenehm weich wird.
Hierbei werden zwei Teelöffel Natron oder Wasch-Soda in 100 Milliliter Wasser aufgelöst und dann in das Fach für den Weichspüler gegeben. Bei Soda als Alternative für den Weichspüler wird die Wirkkraft des Waschpulvers sogar noch verstärkt.
Ein Biowaschmittel benutzen
Anstatt Weichspüler für die Wäsche ist es eine ebenso gute Idee, auf Biowaschmittel zu setzen, was zugleich die Umwelt schont und denjenigen hilft, die unter Allergien leiden. Waschkastanien, auch „Laundry Egg“ genannt, können ebenfalls verwendet werden. Sie haben den großen Vorteil, dass sie Waschpulver und Weichspüler miteinander verbinden. Zu empfehlen sind hier die Waschnüsse aus Indien, die die Wäsche sehr sauber waschen.
Sind Weichspüler wirklich notwendig?
Im Grunde ist der industriell gefertigte Weichspüler für die Wäsche nicht unbedingt erforderlich. Wer nicht darauf verzichten möchte, sollte den Weichspüler aber so sparsam wie möglich verwenden, um die Umwelt und vor allem den Geldbeutel zu schonen.
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